27.12.2011

Häufig gestellte Fragen: "B.A.R.F"

Sicherlich haben Sie beim Lesen und Stöbern schon jede Menge wichtiger Informationen auf unseren Seiten gefunden. Es tauchen jedoch im Zusammenhang mit den Renngreys und ihrer Vermittlung immer wieder Fragen auf, die nicht jeden betreffen oder für jeden relevant sind. Trotzdem sind diese Fragen aber sehr wichtig!
Deshalb möchten wir diese speziellen Fragen hier gesondert behandeln!
Damit Sie sich nicht durch einen endlosen Fragen-/Antwortkatalog arbeiten müssen, sind immer nur die Fragen aufgeführt. Wenn Sie diese anklicken, können Sie die Antworten lesen. So verschaffen Sie sich einen schnellen Überblick über die Inhalte der Fragen.

Unterschied zwischen einem Greyhound aus England/Irland und einem Galgo Espanól aus Spanien
Um die Unterschiede dieser beiden Windhundrassen zu verstehen muss man wissen, warum und wozu sie gezüchtet werden.

Hierbei gehen wir von einem nicht traumatisierten Hund aus, der von der Aufzucht und späteren Haltung keine massiven psychischen Schäden davongetragen hat. Es gibt durchaus Greyhounds und Galgos, die von ihren Besitzern oder Trainern nicht gequält oder mißhandelt werden, solange sie schnell genug sind. Leider ist die Realität in Spanien und Irland aber, dass der größere Teil der Jagdhunde und Rennhunde so behandelt und entsorgt wird, dass die Hunde schwere psychische Traumen und Ängste davontragen.
Was hier aufgeführt ist, entspricht der Regel und unseren eigenen Erfahrungen. Das heißt, dass es durchaus auch anders sein könnte!

Galgo

Der Galgo wird in Spanien fast
ausschließlich zur Hasenjagd
gezüchtet und gehalten. In einigen
Regionen ist auch das Coursing*
als Freizeitvergnügenund zu
Wettbewerbszwecken an der
Tagesordnung. Galgos sind im Gegensatz
zum Greyhound eher ausdauernde
Langstreckenläufer.

Deshalb sind sie für die Rennbahn nicht
schnell genug.

Die Galgos werden meist in Rudeln
gehalten und wachsen unter ihres
gleichen auf, manchmal auch mit
anders rassigen Artgenossen. Sie
werden als Welpen von der Mutterhündin
geprägt und sozialisiert, was ihnen einen
guten Start ins Leben sichert.


Im Alter von 0-2 Jahren werden sie nach Leistung aussortiert. Schnelle Hündinnen und Rüden werden weiter zur Zucht benutzt, bis sie „kaputt gezüchtet“ sind. Sie landen dann in den spanischen Perreras (Tötungsstationen). Die Hunde, die nicht gut genug jagen, werden schon meist vor ihrem ersten Geburtstag entsorgt. Nach dem dritten Lebensjahr (manche auch noch früher), werden die Hunde aufgrund des Alters langsamer und bringen nicht mehr die gewünschte „Leistung“. Dies ist ihre Lebenssituation, die sie prägt.

Galgos sind immer auf der Jagd. Sie scannen ihre Umgebung währen des Spazierganges mehr oder weniger ständig nach jagdbaren Objekten.
Die Galgos sind selbstständige und aufgeweckte Hunde. Im Spiel miteinander geht es „heiß“ her. Sie jagen sich, schlagen Haken und halten dies auch recht lange durch. Galgos sind Freidenker, die ihr Leben im Griff haben und den Menschen als Partner sehr lieben.

Ihr Verhalten gleicht dem einer Katze. Sie sind ein Stück weit unabhängig und zeigen dies auch deutlich. Im Haus sind sie ruhig und liegen meist auf ihren Plätzen oder dem Sofa. Dies ist ein typischer Platz für den Windhund - den Sichtjäger. In diesem Punkt sind sie alle gleich!



Sie lieben „ihren“ Menschen und sind sehr oft Fremden gegenüber zurückhaltend. Gerne kuscheln sie mit ihrer Bezugsperson auf der Couch. Werden mehrere Galgos zusammen gehalten, teilen sie auch sehr gerne mit ihren Artgenossen ihren Platz, da die meisten von ihnen durch frühere Gruppenhaltung sehr sozial und tolerant gegenüber jedem anderen Hund sind. Dabei sind sie durchaus Individualisten und auch mal gerne alleine. Eben ähnlich dem Katzenverhalten. Letztendlich entscheiden sie selbst, was sie gerade machen wollen.

Coursing findet auf freiem Feld statt, auf dem die Rennstrecke erstellt wird. Dazu werden unregelmäßig an verschiedenen Stellen Umlenkrollen befestigt, über die das Zugseil ausgelegt wird. Am Ende des Zugseils befindet sich, wie auf der Rennbahn, eine Hasenattrappe. Meist in Form von Plastik- oder Fellstücken. Ziel ist es hier, eine echte Hasenhetze zu simulieren, bei der die Beute auch Haken schlagen kann und die Hunde sie daher nicht direkt verfolgen, sondern auch mitdenken müssen.

Es starten immer zwei Hunde und jeder Hund läuft beim Coursing zwei Durchgänge. Das Verhalten der Hunde wird von mehreren Coursingrichtern bewertet. Das internationale Coursingreglement der FCI sieht vor, dass die Richter die Hunde anhand der folgenden Kriterien bewerten. Schnelligkeit, Eifer, Intelligenz, Gewandtheit und Kondition. Pro Kriterium können die Richter bis maximal 20 Punkte vergeben. Bei nationalen Coursings können jedoch auch abweichende Bewertungssysteme zur Anwendung kommen.


Greyhound



Die Greyhounds werden ausschließlich zum Rennen auf der Rennbahn* gezüchtet. In der Regel leben sie mit ihrer Mutter in einem Zwinger ohne Sozialkontakte zu anderen, älteren Hunden.

Sie werden früh getestet, selektiert
und in Einzelzwingern gehalten.
Werden sie zu zweit oder mehreren
Hunden im Zwinger gehalten, tragen
sie IMMER Maulkörbe. Auch bei der
Fütterung und zum Trinken, also quasi
ihr Rennbahnleben lang!

Dann werden sie trainiert und kommen
auf die Rennbahn.

Ihre Lebenserfahrung ist gleich Null.
Sie leben ähnlich wie landwirtschaft-
liche Nutztiere und kennen nur ihre
Box oder ihren Zwinger und die Renn-
bahn. Menschlicher Kontakt findet nur
bei der Fütterung statt, beim Training
und beim Verladen/Verbringen zur
Rennbahn durch ihre Betreuer/Trainer.
Sie kennen Freilauf nur von der
Rennbahn, auf deren Sand- oder
Grasboden sie geradeaus rennen.
Um die größtmögliche und unfallfreie
Geschwindigkeit der Hunde zu
erreichen, wird der Untergrund der
Rennbahn glatt und eben gehalten
und sehr gepflegt.

Als Sprinter mit leistungsstarkem Herz, Kreislauf und extremer Muskulatur, können sie mit enormem Anzug eine hohe Geschwindigkeit erreichen, die aber nicht sehr lange zu halten ist. Sie lieben es deshalb auch, ein gerades, langes Stück oder einen großen Kreis mit 100m Durchmesser oder auch mehr zu laufen. Nach einem solchen Sprint ist ihr Bewegungsbedarf gedeckt. Lange Spaziergänge in der ersten und zweiten Gangart, kennen Greyhounds von der Rennbahn überhaupt nicht.

Finden sie Gefallen am Spiel, dann handelt es sich meist um Stofftiere, Bälle oder ein Objekt (z.B. einer Frisbeescheibe) dem sie hinterher jagen können. Das Spielverhalten des Greyhounds ist sehr gegensätzlich zu dem des Galgos. Sie spielen vor allem nicht miteinander und schon gar nicht knurrend oder lautstark. Greyhounds binden sich sehr eng an ihren Menschen. Sie lieben es, mit ihm zu schmusen und sind wahre Couchpotatoes. Ihre freundliche Anspruchslosigkeit, Sanftmut und nahezu völlige Aggressionslosigkeit machen sie zu ganz besonderen Hunden. Sie können zum Schatten werden. Sie wollen einfach „dabei“ sein.

Nach ihrem Wechsel vom Rennhund zum Familienhund fallen sie in eine völlig unbekannte Welt. Sie kennen keine Straßen, keine Parks, keine Wälder, keine Meer. Führt man sie aus, sind sie die ersten Wochen noch unsicher. Bald aber wird auch ihr Blick in die Ferne schweifen und man hört, wie sie die Luft einsaugen und ihr neues Leben genießen.

Sie sind nicht ständig auf der Jagd. Dieses „scannen“, was man von den Galgos kennt, kommt eher selten vor. Ist ihr Jagdverhalten aber ausgelöst, sind sie wieder Hetzhund von einst.

Greyhounds sind die ruhigeren dieser beiden Windhundarten. Sie sind sehr menschenbezogen und abhängig von ihrer Bezugsperson. Grundsätzlich sind sie von sehr ruhigem Temperament und im Haus überaus leise und angenehm. Die Greyhounds ruhen in sich selbst und strahlen dieses auch aus.

Greyhounds lieben ihren Menschen sehr.
Es entsteht zwischen Hund und Mensch
eine eher partnerschaftliche
Beziehung, als eine Mensch - Hund-
beziehung im üblichen Sinne.
Der Grey läßt sich nicht abrichten, da
er keinen Schutz- oder Wachinstinkt
besitzt. Wenn er etwas tut, dann
weil ER es will, weil er seinen
Menschen liebt und ihm auf jeden Fall
gefallen will!!

In Spanien wird bei der Galgozucht gerne
Greyhound mit eingekreuzt, um die
Galgos schneller zu machen. Deshalb
wird man bei den Galgos oft Wesenszüge
beider Windhundrassen wiederfinden.
Ihr Hetz- und Jagdtrieb läßt sich auch
durch eine starke Bindung zu uns nicht
abstellen! Dafür wurden sie gezüchtet
und dies ist in ihren Genen fest
verankert!
Nur wer einen Windhund einmal jagen
sah, weiß was er an der Leine hat.
Da wir es hier mit Lebewesen zu tun
haben, passen sie nicht alle in ein
„Schema - F“.

Generell wird man all diese Wesenszüge auch in den beiden Windhundrassen wiederfinden. Mal mehr, mal weniger ausgeprägt.

Auf der Rennbahn starten die Hunde aus Boxen, auf einer festen Bahn mit Gras- oder Sandoberfläche. Sie laufen dem künstlichen Hasen hinterher, einem von einer technischen Vorrichtung geschleppten Dummy, der den Hetztrieb der Hunde anregt. Da Windhunde, anders als die meisten anderen Hunderassen, primär auf Sicht jagen, ist vor allem die Bewegung des Objektes entscheidend, nicht sein Geruch oder sein Aussehen. Häufig besteht der „Hase“ einfach aus einem Bündel Flatterband.


Wo kann ich einen Greyhound einmal kennenlernen?
Gerne können unsere Greys nach Terminabsprache in der Pflegestelle besucht werden.
Wir bieten Ihnen an, gemeinsam mit uns und unseren Greyhounds einen ausgiebigen Spaziergang zu unternehmen.
Weiterhin können Sie uns auch auf einem unserer Infostände besuchen, Termine dazu entnehmen Sie bitte der Rubrik Events/Infostand.
Kann ich einen Greyhound ableinen?

Generell NEIN! Aus folgendem Grunde: Greyhounds sind Sichtjäger. Sie können Hasen noch in einer halben Meile Entfernung problemlos erspähen. Wenn sie Wild oder andere jagdbare Objekte (z.B. kleine Hunde/Katzen die weglaufen) sehen, löst dies ihren Jagdtrieb sofort aus. Ein Greyhound hat nach dem ersten Galoppsprung schon 50 km/h auf dem „Tacho“, nach 3 Sprüngen ist er, wenn nötig, auf Höchstgeschwindigkeit (bis zu 80 km/h)! Diese extrem hohe Geschwindigkeit birgt die Gefahr in sich. Unebenes Gelände, z.B. ein Rübenfeld, kann zum Sturz des Greyhounds führen. Meist enden diese Stürze, aufgrund der hohen Geschwindigkeit, mit einem Knochenbruch, da sie sich beim Sturz überschlagen. Des Weiteren sind sie nicht an Straßenverkehr und Autos gewöhnt. Sie wissen nicht, dass es gefährlich ist eine Straße oder Bahnlinie zu überqueren.
Wenn ein Greyhound mit dieser hohen Geschwindigkeit in ein Auto läuft, ist dies oft nicht nur für den Hund tödlich, sondern auch für die Insassen des Fahrzeuges sehr gefährlich.
Greyhounds haben keine Angst vor Autos, weil sie diese nicht kennen.
Ist ein Greyhound erst einmal los gelaufen, so stößt unser Rufen bei ihm auf taube Ohren. Nichts und niemand kann ihn von der Ausübung der Jagd abbringen. Auch wenn er im Garten oder auf der Hundewiese hört und zurückkommt.
Lassen Sie sich bitte nicht dazu hinreißen, wenn Sie ihrem Greyhound Freilauf gönnen möchten, ihn in uneingezäuntem Gelände abzuleinen! Fahren sie lieber zu einem eingezäunten Auslauf. Auch ein langer Strand mit Steilklippe ist ideal, bei Dünen sollten sie auf Zäune achten. Eine Reithalle ist auch eine gute Möglichkeit Ihren Greyhound mal frei toben zu lassen.
Joggen und Radfahren mögen manche Greyhounds auch, aber bitte in Maßen!!!
10 bis 20 min reichen vollkommen aus. Denken Sie bitte immer daran: Ein Greyhound ist ein Kurzstreckensprinter über meist 480 m. Lange Trabphasen über Stunden können seiner Gesundheit schaden. In früheren Zeiten sind die Greyhoundtrainer noch mit ihren Greyhounds morgens früh vor dem Füttern 8 Meilen gejoggt, der Rückweg galt der Abkühlung und Muskellockerung und wurde im Schritt gegangen.
Wir können Ihnen nicht verbieten ihren Hund abzuleinen, aber bitte bedenken Sie die hier aufgeführten Gründe, die eindeutig gegen das Ableinen von solch hoch entwickelten Jagdspezialisten bzw. Rennhunden sprechen! Nicht umsonst liest man immer wieder von beim Freilauf zu Tode gekommenen Windhunden.

Können Greyhounds schwimmen?

Greyhounds sind in der Lage, wie andere Hunde, zu paddeln um zu schwimmen.

Der Unterschied zu „normalen“ Hunden besteht
darin, dass Greyhounds sehr mager sind
(in der Regel weniger als 4% Körperfett haben).

Sie haben sehr kurzes Haar, welches ihnen
weniger Auftrieb gibt als einem Hund mit langem,
dichten Fell. Auch isoliert das kurze Fell sie nicht
gut in kaltem Wasser.



Während Greyhounds schwimmen, werden sie auch sehr schnell müde.
Denken Sie daran, dass sie Kurzstreckensprinter sind und keine Marathonläufer. Sie ermüden innerhalb einer Minute oder noch schneller und können dann leicht ertrinken, wenn ihnen nicht geholfen wird, oder aber sie keine Schwimmweste tragen.

Wenn Sie sich einen Hund wünschen, der viel schwimmen soll, so ist ein Greyhound keine gute Wahl. Sie ziehen trockenen Boden und ein weiches Sofa dem Wasser vor. Haben sie einen Pool zuhause, dann zeigen sie Ihrem Greyhound, wie er herauskommt, falls er einmal unbeobachtet hinein springen sollte. Er hat keine Zeit einen Ausgang zu suchen, da er innerhalb weniger Minuten ertrinken wird!

Möglicherweise müssen Sie ihm mehrmals zeigen, wie er aus dem Pool kommt, indem sie mit ihm ins Wasser gehen und ihn zur Treppe führen. Behandeln Sie ihn wie kleine Kinder an einem Pool, nie den Blick von ihnen abwenden. Wenn Sie Ihren Greyhound mit auf ein Boot nehmen möchten, so stellen Sie bitte sicher, dass er zu jeder Zeit eine Schwimmweste trägt.

Warum tragen viele Greyhounds Maulkörbe?

Der Renninstinkt eines Greys basiert auf einem gut ausgebildeten Beutetrieb, und er kennt seinesgleichen von der Bahn nur als Konkurrenz. Wenn Sie einige Greyhounds zusammen laufen lassen, die sich nicht gut kennen, so ist es ratsam ihnen Maulkörbe aufzuziehen, um ein versehentliches Beißen zu verhindern. Greyhounds sind nicht aggressiv gegen andere Hunde, aber sie werden durch das gemeinsame Rennen stimuliert und da kann es passieren, dass sie sich gegenseitig „knapsen“. Trotz der Maulkörbe sollten Sie die Greyhounds immer beobachten, denn sie könnten durch die Spalten im Maulkorb trotzdem noch ein Ohr des anderen Hundes erwischen! Maulkorbpflicht ist eine vernünftige Vorsichtsmaßnahme, wenn es sich um eine Gruppe von Greyhounds handelt.

 

 

 

Hier noch ein paar wesentliche Beobachtungen zum Thema "Wesen" des "Exracers"

Kampf oder Spiel?
Aggressives Verhalten bei Greyhounds
von Judy Kody Paulsen

Alle Hunde spielen... wirklich?
Kann es sein, daß einige gar nicht nicht wissen wie? Renn-Greyhounds haben ihr Leben lang gelernt, zu konkurrieren. Es kann schwierig wenn nicht sogar unmöglich sein, all die Verhaltensänderungen, die sich beim Renn-Greyhound durch sein Training ergeben haben, aufzulösen. Das zu ignorieren kann verheerende Folgen haben.

Es liegt in der Verantwortung jedes neuen Besitzers, das zu akzeptieren.....bitte lesen sie hier weiter Exracer Greyhound Forum




Quelle: http://www.info-hz.de/greyhound/index.php

Trockenfutter oder Rohfütterung "B.A.R.F" ?

(Erfahrungsbericht)
Die meisten Hundehalter stellen sich irgendwann die Frage welches für den Hund das beste/gesündeste Futter ist.

Das Trockenfutter aus dem Fachhandel, wo es mittlerweile so viele Sorten gibt, dass man gar nicht mehr weiß welche man kaufen soll – bzw. welches die geeignete Sorte für den Hund zu Hause ist, oder aber frisches Fleisch, wobei man unter Umständen unsicher ist, ob man eine ausgewogene Ernährung gewährleisten kann.
Wir haben, wie viele andere auch, mit einem empfohlenen Trockenfutter begonnen. In Frage gestellt haben wir es erst mal nicht, denn wir waren noch Anfänger. Im Laufe des ersten halben Jahres, wurden wir durch eine Zahnoperation unseres Greyhounds Paulo "quasi" zum Barfen gezwungen.

Nach der Entfernung des linken oberen Reißzahnes, empfahl uns der Tierarzt, den Hund eine Woche lang mit Gulasch in mundgerechten Stücken zu füttern. Die OP hinterließ in seinem Kiefer ein ovales
1 cm langes Loc,h das sich bis heute nicht geschlossen hat. Der Kiefer war durch die vorhandene Fäulnis schon zu sehr angegriffen.
Unser Paulo fand das Gulasch natürlich wunderbar und fraß, wie fast erwartet, danach sein Trockenfutter nicht mehr.

Also machte ich mich im Internet schlau über das Barfen. Es gibt, wie beim Trockenfutter auch, unendliche viele Berichte und Empfehlungen.
Viele machen aus der Rohfütterung eine Wissenschaft mit Wiegen und Rechnen, man glaubt studiert haben zu müssen um dahinter zu steigen. Da stellten sich mir die Haare auf!!!
Aber das wollte ich so nicht hinnehmen und sprach mit einigen erfahrenen „Barfern“. Ich bekam die unterschiedlichsten Empfehlungen zur Vorgehensweise und den Zutaten der Rohfütterung.
Mittlerweile haben wir einen Weg gefunden der uns zeigt – unsere Hunde sind gesund, ihnen fehlt es an Nichts! Das bestätigen auch die jährlichen Routineuntersuchungen und Blutbilder die regelmäßig bei unseren Hunden vorgenommen werden.

Mittlerweile ist der Markt für „Barfer“ immens gewachsen und man bekommt im Internet und beim Schlachter um die Ecke alles was man braucht.
Wir kaufen für unsere Hunde das Fleisch beim Schlachter um die Ecke. Hier gibt es verschiedenen im Angebot stehende Sorten wie Rindermuskelfleisch, Rinder-Mix, Geflügel, Fisch, Pansen, Blättermagen, Wild etc. natürlich tiefgefroren oder frisch erhältlich.

Eine ausgewogene Abwechslung der verschiedenen Sorten - mit püriertem Gemüse/Obst/Öl und Joghurt, Kefir oder Quark ergänzt - reicht wirklich aus, um die Gesundheit des Hundes zu erhalten.
Einmal die Woche geben wir eine Mineral/Vitaminmischung dazu, je nach Jahreszeit ist es möglich, glaubt man, es sei nötig, auch Kräuter und andere Zusatz Präparate zu geben.

Verschiedene Öle, wie z.B. Lachs-, Lein- oder Olivenöl sind reich an Vitaminen und Mineralstoffen. Auch hier können die Öle öfter gewechselt werden.

Ein leckerer Gemüseobstmix kann z.B. aus pürierten Äpfeln, Birnen, Bananen, Möhren, Gurken, Zucchini und Salaten bestehen. Zitrusfrüchte sollte man, wegen des hohen Säuregehaltes, nicht verwenden. Auch blähende Gemüsesorten möglichst vermeiden. Wer in der kalten Jahreszeit Vitamin C zugeben möchte kann dies mit Kiwi zum Gemüsemix oder Hagebuttenpulver aus dem Fachhandel tun.
Natürlich gibt es auch hier getrocknete Gemüsemischungen zu kaufen. Diese müssen nur mit heißem Wasser aufgegossen werden und nach einer Einweichzeit können sie püriert werden.

Unsere Hunde werden getreidefrei gefüttert, da unsere älteren Hunde Arthrose haben und die im Getreide enthaltenen Stoffe die Arthrose fördern. Hier finden wir in gekochte Kartoffeln Ersatz..
Wir empfinden dies alles überhaupt nicht als so schwierig, es ist jedoch deutlich mehr Arbeit als einen Sack Trockenfutter zu öffnen und einen Becher davon in den Napf zu schütten. Dessen sollte man sich bewusst sein.

Die Umstellung des Körpers eines Hundes kann mehrere Wochen dauern und mit Durchfall und schleimigem Stuhl einher gehen. Nach ca. spätestens 6 Wochen sollte die Verdauung wieder normal funktionieren.

Natürlich gibt es auch Hunde, die das Barfen nicht vertragen oder es nicht mögen!

Unser Greyhound Toby verträgt z.B. kein Geflügel. Luomi, die Galga, frisst ALLES und Paulo ist etwas wählerisch was die Fleischsorten angeht, deswegen koche ich das Fleisch manchmal für ihn. Was natürlich auch für die anderen eine willkommene Abwechslung ist und gern angenommen wird! So sollte sich jeder, der sich für das Barfen interessiert, mit den Möglichkeiten dieser Fütterungsweise einmal näher befassen und auch die Meinungen der mittlerweile groß gewordenen „Barferfraktion“ lesen und hören.

Die Meinungen der Tierärzte zum Thema Rohfütterung gehen auch sehr stark auseinander. Viele Tierärzte verdienen natürlich an den von Ihnen empfohlenen Futtermarken, was natürlich ein Grund ist...
Viele Tierheilpraktiker tendieren ehre zu Rohfütterung.

Bilden Sie sich Ihre eigene Meinung zum Thema und informieren Sie sich gut!
Wir barfen weiterhin mit unseren Hunden. Sind wir unterwegs in den Urlaub, gibt es auch schon einmal ein Trockenfutter bzw. ein Dosenfutter, weil es doch manchmal zu umständlich ist, so bei uns, wenn wir mit dem Wohnwagen unterwegssind. Unsere Hunde vertragen die Umstellung ohne Probleme, gut wäre es, dies einige Wochen vor Urlaubsantritt zu testen, damit es im Urlaub keine Durchfälle oder andere Problematiken gibt! Nicht jeder Hundedarm reagiert gleich auf Veränderung der Futtersituation!

Kaum ein gesunder Mensch ernährt sich nach „Fahrplan“ mit exakt abgewogenen Nährstoffen, keiner wiegt seine Mahlzeiten ab, hier sehe ich bei gesunden Hunden auch keinerlei Bedarf! Wir sorgen für abwechslungsreiches Futter um eine einseitige Ernährung zu vermeiden.

Siehe hierzu auch folgenden Bericht:>>B.A.R.F. – Alternative Fütterungsformen als Basis ganzheitlicher Tiergesundheit<<

( Barbara Adomait)
1. Vorsitzende