Erst zwei Jahre nach ihrem Tod begegneten mir seltsamerweise innerhalb von 6 Monaten 4 braune Greyhounds und auch Galgos, die ich im Rahmen meiner Besuche bei Tierschutzorganisationen und Tierheimen traf. Die Versuche, sie als Familienhund zu uns zu holen schlugen leider fehl aus Gründen, die mit den Hunden nichts zu tun hatten.
Es war mittlerweile Ende September geworden, als ich wie gewöhnlich in zeitlichen Abständen die Internet-Seiten von einigen Greyhound-Schutz-Organisationen und –Vereinen besuchte. Die Suche nach solchen Vereinen und Tierheimen hier in Deutschland gestaltet sich weder schwierig noch zeitaufwändig, denn es gibt leider nur eine Hand voll davon. Viel zu wenige wenn man ihnen die zwischenzeitlich annähernd 20 Galgo-Hilfsorganisationen gegenüberstellt.
Auch eine französische Tierschutzorganisation hatte aktuell wieder Greyhounds geholt und diese Neuankömmlinge wollte ich mir auf deren Homepage ansehen. Alle waren sie schön. Die Schwarzen, einige gestromte , ein Grey mit ganz und gar aussergewöhnlicher Fellfarbe war darunter. Ein wenig erinnerte er an einen Harlekin und sah sehr lustig aus. Und welch Überraschung:……..ein brauner Rüde war auch dabei.
Begeistert betrachtete ich die beiden Fotos von ihm.
Ich bemühte mich um Übersetzung des französischen Textes, weil ich mehr wissen wollte über Charakter etc. und wo er sich aufhielt, ob er schon vermittelt war . So ein faszinierender, schöner Hund war sicher schon längst vergeben. „Wenn Sie sich für Elusive City – so hieß er - interessieren und näheres wissen möchten über ihn, klicken Sie bitte auf unseren Kontaktbutton“, hieß es da. Mehrere Tage rief ich immer wieder die Seite auf, wo E.C. abgebildet war und betrachtete die beiden Fotos.
Längst kreisten meine Gedanken darum wie ich an E.C. herankommen könnte. Elusive City……ich fühlte mich ihm so nahe, als ob er schon zu mir gehörte.
Wer weiß, wie es ihm in Frankreich ergehen würde.
Meine Gedanken von ihm abzuwenden und ihn seinem Schicksal zu überlassen, das war sehr schwer und ich kam mir verantwortungslos vor.
„Jetzt lass es halt gut sein, sagte mein vernünftigeres zweites Ich. Warum mußt Du jetzt einem Hund nachrennen, der irgendwo in Frankreich steht. Frankreich ist groß! Du kannst nicht alle Greyhounds retten. Der kann von Marseille bis runter nach Nizza im Süden überall sein. Er ist bestimmt schon vermittelt und um etwas zu erfahren, muß man die Vereinsleitung in Frankreich kontaktieren und ein mordsmässiges Gedöns anleiern. Im schlechtesten Fall in Südfrankreich herumkurven und schon mal eine Menge Geld für Benzin obendrauf legen. Außerdem kann man auch in Deutschland einen Grey aufnehmen, nötig haben sie es doch alle.
Ich schob das Foto, was ich von E.C. ausgedruckt und bereits meiner Freundin geschickt hatte, schweren Herzens beiseite und legte das Thema „Greyhound in Frankreich suchen“ ad acta.
Wie es kam, daß ich Wochen später ein Tierheim mit deutschem Namen und deutscher Internetseite aufrief, das aber auf französischer Seite im Elsaß lag, das ist nicht mehr rekonstruierbar. Komisch aber, jetzt war ich schon wieder in Frankreich gelandet
Ich entdeckte eher schockiert als erfreut, daß dort unter vielen anderen heimatlosen Hunden auch zwei Greyhounds abgebildet waren. Eine schwarz-weiße Hündin und ……wieder ein brauner Rüde. Es war ebenfalls angegeben eine deutsche Kontakt-Telefon-Nummer die ich kurzerhand anrief. Was ich von ihr erfuhr über die Greys dort, mobilisierte mich augenblicklich und wischte meine Zögerlichkeit beiseite. Der braune Rüde hieß Fauve und war aber zwischenzeitlich alleine. In einem Tierheim voll von andersrassigen und laut kläffenden Hunden. Die Hündin, seine Gesellschafterin, war vermittelt worden und er blieb zurück als einziger Windhund. Man erzählte mir, daß sich Interessenten für Greyhounds – wenn es denn überhaupt welche gab, immer für Hündinnen entschieden. Es war leider auch mit die enorme Körpergrösse von Fauve, weshalb er immer zurückblieb.
Ich fühlte großes Mitleid mit Fauve und sein Schicksal machte mich sehr traurig. Wer Greyhounds hält und kennt, der weiß, daß sie die Gesellschaft von ihresgleichen sehr schätzen und daß sie inmitten von Schäferhunden, Rottweilern und Stafford-Terrier vollkommen fehl am Platze und verloren sind. Ein Windhund in einem Tierheim; das allein schon war sehr schwer vorstellbar. Dann auch noch in Außengehegen mit unbeheizten Hundehütten mitten im Winter. Wie grauenvoll!Was für ein Albtraum für diesen Hund. Eine Adoption würde diesem Greyhound richtig helfen . Immer konkreter wurde der Gedanke, ihn aus dem Tierheim herauszuholen. Hier war Hilfe dringend und schnellstens gefragt und dies setzte ich mir zum Ziel. Selbst wenn Fauve grüngestreift und zahnlos gewesen wäre, waren die Würfel in meinem Kopf und Herzen für ihn längst gefallen.
Ich rief eine Freundin aus der Schweiz an und fragte sie, ob sie mitkäme, diesen Hund zu besuchen und abzuholen. Sie war dankenswerter Weise bereit mitzufahren. Gottseidank, denn es wurde eine Odysee quer durch das Elsaß und ich war froh, daß ich Gesellschaft während der 3 Stunden Fahrt Ich hatte ja außerdem schon einiges über ihn erfahren. Er sei sehr freundlich, ruhig und lieb. Ja, wie alle Greyhounds eben.
Nur noch den letzten und schwierigsten Schritt für Fauves Adoption galt es zu überwinden. Ich brauchte die Genehmigung der Tierschutzorganisation, unter deren Schutz Fauve stand und der Tierheimleitung. Die französischen Tierheime geben nur in ganz seltenen Fällen Hunde ins Ausland ab. Ich mußte zuerst die Leitung der Tierschutzorganisation kontaktieren. Wenn von dort das Einverständnis vorlag, konnte man optimistisch sein, , daß das Tierheim mitzog. Ich durfte auch auf die Unterstützung der deutschen Kontaktperson und Greyhound-Betreuerin zählen, weil auch sie mich als erfahrene Greyhoundbesitzerin empfahl.
Den entscheidenden Vorteil rechnete ich mir aber dadurch aus, daß ich während einer Greyhound-Abholung in Calais die Vereinsleitung kennengelernt hatte. Nur ob man sich auch noch an mich erinnerte, das war eine andere Sache. Durch eine kurze persönliche Nachricht an den Verein meldete ich mich dort, stellte mich vor und bewarb mich um Fauve.
Die Freude war groß und die Erleichterung ebenso, als per e-mail sofort die Zustimmung für Fauves Adoption eintraf.
Fauve wurde nun bis zu meinem Besuch am übernächsten Wochenende reserviert für mich. Welche Ironie des Schicksals. Nun bekam doch ein Greyhound aus Frankreich bei mir ein Zuhause. Und da waren auch die Gedanken an Elusive City , während meiner Bemühungen um Fauve und seine Adoption. Es war mir nicht möglich, wie an einem Lichtschalter die Gedanken an ihn auszuknipsen.
Die Vorfreude auf Fauve aber war ja nun real und greifbar. Das Schicksal von Elusive City lag nicht in meinen Händen. Um mich ungetrübt auf die Übernahme von Fauve zu konzentrieren und mich richtig freuen zu können , verabschiedete ich mich endgültig in Gedanken von Elusive City und wünschte ihm, daß er gute und liebevolle Menschen treffen wird , die sich seiner annehmen.
Die Tage vergingen nicht eben im Fluge, wenn man auf etwas sehnsüchtig wartet. Der Sonntag, 1. Dezember rückte näher. Besonders, wenn die Nacht hereinbrach und die eh schon frostigen Temperaturen vollends in den Keller sackten, waren meine Gedanken bei Fauve. Wie er da kauerte in seiner zugigen und kalten Hütte. Ein Trost war mir , daß die ehemaligen Renn-Greyhounds aus Irland weiß Gott ohnehin nie verwöhnt wurden und er durch dickes Fell und Abhärtung irgendwie mit der Kälte zurecht kommen würde. Welch ein Hohn! Eigentlich sollten solche aussortierten Rennhunde wie Fauve und Elusive City es ja nun besser haben nach ihrer langen Reise von Irland aufs europäische Festland. Die direkt an private Familien vermittelten Greys hatten Glück. Diejenigen aber , die in einem Tierheim landeten, mußten möglicherweise monatelang dort einsitzen, so wie Fauve. Sie hatten noch schlechtere Karten. Ironie des Schicksals: immerhin hatten sie das Privileg, unter vielen Tausenden von Renngreyhounds überhaupt in das Adoptionsprogramm des irischen Greyhound Boards gelangt zu sein. Sonst wären sie längst tot. Wehklagen war trotz aller Mißstände nicht angebracht.
Ich erfuhr, daß man Fauve wieder eine Greyhündin eingesetzt hatte, damit er nicht alleine sein mußte. Wie schön für Fauve ! Mit einer Gefährtin neben sich war die Kälte und auch der Aufenthalt im Tierheim leichter zu ertragen . Aber die Freude darüber war nur kurz . Sie wich der bitteren Erkenntnis daß sich die Hunde in einem Teufelskreis bewegten. Wenn Fauve mit mir dieses Tierheim verließ, dann war ja diese arme Hündin auch wieder alleine. Der Gedanke war mir unerträglich. Egal ob für Fauve, seine Freundin oder für jeden anderen in einem Tierheim einsitzenden Greyhound oder Windhund. Ich wollte versuchen, jemanden zu finden, der dieses Grey-Mädchen übernehmen konnte, damit auch sie ihr Glück fand. Noch während ich meine Adressenlisten durchschaute, geschah etwas Unglaubliches.
Scheinbar schien wohl ein Schutzengel seine Hand üb er diese beiden Greyhounds zu halten. Wenige Tage vor meiner Abholung von Fauve meldeten sich Interessenten für diese Hündin! Aus heiterem Himmel! Manchmal gibt es Momente, in denen man sich die Augen reibt und denkt, man träumt nur.
Sie waren sogar bereit, die Hündin bei Fauve solange zu belassen bis ich kam am 1. Dezember um ihn abzuholen. So mußte keiner von beiden zurückbleiben. Mein Glück war nun lupenrein. Alles lief wie ich es mir wünschte.
Am 1. Dezember fuhren wir also los ins Elsaß.
Im Tierheim angekommen sah ich mich im Eingangsbereich des Tierheimgeländes um und suchte Fauve. Ich sah ihn sofort. In einem grünen warmen Hundemantel eingepackt stand er in seinem Gehege. Das junge Paar für die Hündin war schon da. Wunderbar und rührend anzusehen, wie sie ihren neuen Hund herzten und willkommen hießen. Fauve stand etwas verloren daneben. Wir traten hinzu und ich rief seinen Namen, als er ein klein wenig wedelte. Was für ein Moment! Der Kloß im Hals meldete sich als ich Fauve endlich in die Arme nehmen konnte. ER ahnte nicht, daß seine Zeit der kalten Nächte für immer vorbei war. Er hatte soeben im Lotto den Sechser getippt. Und ich auch.
Ich leinte ihn an, um ihn aus dem Zwinger herauszuholen. Fast blieb mir das Herz kurz stehen, als ich mich umdrehte und die Nachbarschaft keine 10 m vis à vis sah: Dort turnten munter einige Samtpfoten durch ihr Gehege. Hastig holte ich noch etwas Leine ein, aber Fauves Körpersprache verriet Desinteresse. Das ist ja genial, dachte ich. Das Katzentraining hat er auch gleich mitbekommen.
Lieb und brav trottete Fauve neben mir her, als wir mit der Hündin zusammen ein wenig spazieren gingen außerhalb des Grundstücks. Wir schmusten, knuddelten und herzten Fauve was das Zeug hielt. Er nahm das ohne viel Regung hin . Er stand, wenn wir stehen blieben und ging weiter, wenn wir weiter gingen. „Nur noch Formalitäten und dann hast Du es für immer geschafft,“ sagte ich zu dem ahnungslosen Glückspilz.
Die Heimreise angetreten lag Fauve auf dem hinteren Sitz im Auto.
Er hatte sich bequem langgestreckt auf der weichen Decke und schlief. Draußen war es dunkel geworden und während wir auf Straßburg zufuhren, suchten wir für ihn einen Namen. Er sollte den Namen tragen, den meine Freundin so wunderschön fand: also hieß er ab jetzt : "Aven".
Ein Navigationsgerät im Auto hätte uns eine solch lange und nicht enden wollende Rückfahrt durchs dunkle Elsaß erspart. Der Ausdruck des Routenplaners war auch nicht klar verständlich – Frauen und Orientierung beim Autofahren, hörte ich meinen Mann sagen - und so kamen wir mit 1,5 Std. Verspätung endlich in Freiburg an dem Parkplatz an. Dort hatte ich mein Auto abgestellt, auf das Aven und ich jetzt umsteigen mußten. Von hier aus hatte ich noch eine Stunde durch den Schwarzwald hinauf nachhause. Aber wenigstens lag kein Schnee und es war auch keiner vorhergesagt die nächsten zwei Tage.
Aven konnte sich nochmal lösen auf dem Parkplatz und der Umzug vom einen Auto zum nächsten machte ihm überhaupt nichts aus. Wieder lag auf der schön gepolsterten Rückbank unseres Kleinwagens, ganz entspannt, die Ruhe selbst. Und das, obwohl er heute schon so viel erlebt hat . Ein neuer Greyhound, der bestimmt gut zu unseren anderen passte. Ich war unheimlich froh und erleichtert, daß dieses Unternehmen gelungen war und Fauve resp. Aven nun in meinem Auto lag .
Es war zwischenzeitlich kurz nach 22 Uhr als ich zuhause ankam. Nun stand ein weiterer spannender Augenblick bevor. Dunkelheit war zugegebenermassen so ziemlich der ungünstigste Teil des Tages, in dem man einen fremden Hund in eine bestehende Hundegruppe einführen konnte. Unsere Hunde dösten um diese Zeit ruhig, schläfrig und ahnungslos in ihren Plätzen . Obwohl ich noch nie Schwierigkeiten mit Greyhounds und deren Integration in eine bestehende Hunde-Gruppe erlebt hatte, war ich als vorsichtiger Mensch in Hab-Acht-Stellung. Ich öffnete die Wohnzimmertür. Aven war umringt von freudig aufspringenden Hunden, die eigentlich aufgesprungen waren um mich zu begrüssen, aber dann natürlich Aven bemerkten. Alle Körpersignale waren im positiven Bereich, kein Knurren oder sonstwelche Vorbehalte waren zu hören, weder von Aven noch von den anderen Hunden. Souverän und die Situation klar eingeschätzt, stand Aven inmitten der Hunde und schaute gerade aus über sie hinweg und ließ sie einfach schnuppern und riechen.
Nun bemerkte ich erst im Vergleich mit meinen Hunden das Fell von Aven. Was hatte der für einen Pelz, du meine Güte!! Gut 2 cm dickes, dichtes und struppiges Fell. Gegen 11 lag Aven auf dem großen Sofa und schwitzte eben wegen Fells natürlich im beheizten Wohnzimmer. Und er schwitze auch noch einige Wochen in der Wohnung, bis er dieses Fell verloren hatte. Dieses dicke Fell aber hatte er ja gebraucht, um diese Kälte durchzustehen. Er war auch sehr gut im Futter und auch dies war notwendig, um die Kälte aushalten zu können. Gottlob hatte die Natur es so eingerichtet, daß auch Windhunden dickes Fell wächst, wenn sie es brauchen bei einer Unterbringung im Freien.
Und was für ein Riese er war !!! Noch gute 8 cm höher als Delanny, unser grösster Rüde. Ich nahm am nächsten Tag den Meterstab und maß ca. 78 cm Schulterhöhe. Am nächsten Morgen bei Tageslicht konnte ich in aller Ruhe sein ganzes Verhalten studieren und ihn beobachten. Restlos begeistert war ich von der Art, wie er sich bewegte. Nichts, aber auch nichts an ihm war hektisch. Alles geschah mit Würde und vornehmer Gelassenheit. Mit einer unglaublichen Haltung und Eleganz schritt er quer durchs Wohnzimmer in die Küche . Sein Blick war ernst und durchdringend und er hatte so irgendwie einen unbeschreiblichen Gesichtsausdruck und ….jawohl, einen Silberblick. Zusammen mit diesen langen eleganten Schritten erinnerte mich Aven vom ersten Tag an jemanden. An Clarence, den schielenden Löwen aus der Fernsehserie Daktari. Genau wie jener blickte Aven in die Welt.
Natürlich interessierte mich auch seine Herkunft, sein Alter und seine Eltern etc. . Wie bei allen meinen irischen Greys war ich bemüht, einen Stammbaum von Aven zu bekommen und schrieb deshalb an das Zuchtbuchamt für irische Greyhounds. Unter seinem französischen Namen „Fauve“ konnte ich auf der Datenbank für Greyhounds nichts über ihn finden und auch die Tätowierung erbrachte leider keinen Aufschluß.
An einem Vormittag überflog ich die Post, die gerade angekommen war. Eine Zeitung der Krankenkasse, ein paar Rechnungen und ein Brief aus Irland. Erwartungsvoll lief ich mit dem Brief in den 1. Stock in mein Arbeitszimmer um ihn dort zu öffnen. Bei den Nachfragen nach Pedigrees beim irischen Zuchtbuchamt für Greyhounds war die Antwort in den letzten JAHREN immer positiv gewesen und wenn ein Umschlag kam, dann war auch der Pedigree drin. Folglich war dies hier auch der Fall. Und wirklich! Ich erkannte in dem Umschlag den schon vertrauten Vordruck und faltete ihn auseinander. Extended Pedigree stand dick unterstrichen als Überschrift und in der Spalte „Greyhound Name“ stand……… "Elusive City".
Ich schüttelte den Kopf und starrte die Buchstaben an. Sprach mit mir selber „das kann doch nicht sein “,das gibt’s doch gar nicht. Mit dem Blatt in der Hand rannte ich die Treppe hinab, stieß die Wohnzimmertür auf und sah Aven friedlich auf dem Sofa liegen . Er hob den Kopf zu mir und fassungslos, als ob er mit mir hätte lesen können und etwas dafür konnte , hielt ich ihm entgegen, was ich nicht glauben konnte. Du bist Elusive City??? “.
Fauve, der große Greyhound aus dem französischen Tierheim war mein geliebter, unbekannter Elusive City, von dem ich mich schweren Herzens abgewandt und ihn aufgegeben hatte. Hier stand es schwarz auf weiß.
Immer wieder sah ich ungläubig in sein Gesicht mit seinem bezaubernden Silberblick. Das Schicksal hatte unszusammengeführt auf wundersame Weise. Es brauchte noch viele Stunden, bis ich mein Glück fassen konnte. Ich glaubte und glaube noch heute an die Macht der Gedanken und ich war überzeugt, die Macht meiner Gedanken hatte ihn in meine Richtung gelenkt genau zum richtigen
Zeitpunkt. Die meisten nennen sowas Zufall. Ich nenne es Fügung.Noch heute, 2 Jahre später, ist Elusive City-Fauve-Aven unverändert der coolste und souveräne Greyhound, den nichts aus der Fassung bringt. Ich hatte ihn bei einem Hotelaufenthalt dabei. Er begleitete mich zu einem mehrtägigen Seminar und er ist der Star in Restaurants. Er ist der Fels in unserer Greyhound-Brandung. Philosophisch und …..so pathetisch es klingen mag – geradezu weise macht er mich oft glauben, daß er meine Gedanken erahnt und durch mich hindurchschaut.
Mit und ohne Silberblick.
Siggi Schulz