02.12.2013

NZ: Greyhound- Rennindustrie ist eine sonderbare Industrie

Greyhound- Rennindustrie ist eine sonderbare Industrie
Es ist keine große Anzahl von Menschen, die sich Hunderennen ansieht. Deshalb kann man die Rennen kaum als “Unterhaltung” bezeichnen, wie etwa beim Pferderennen.

Aber es handelt sich um eine Form von Glücksspiel im großen Stil. Millionen und Abermillionen von Dollars werden bei Rennen gewettet, welche innerhalb von wenigen Augenblicken vorüber sind. Und für zu viele dieser Hunde ist ihr Leben ebenso schnell vorbei.
Eine 3rd Degree Untersuchung konnte nun aufdecken, was aus diesen Hunden wird und warum diese Industrie aufwachen und das moralische Dilemma, das sie schafft, lösen muss: Die Züchtung von zu vielen Hunden und deren massenhafte Tötung in jungem Alter.
Obwohl die Industrie gerne ausgemusterte Greyhounds zeigt, die als Haustiere von Familien adoptiert wurden, haben in Wirklichkeit nur wenige hundert Hunde jedes Jahr dieses Glück.

"Wir bekommen ständig Informationen darüber, was mit den Hunden geschieht und es ist schrecklich", sagt Aaron Cross von der Greyhound Protection League. "Sie werden erschossen und in Abfallgruben geworfen."

3rd Degree hat auch Informationen erhalten, wonach gesunde Hunde gekeult und entsorgt werden. Nicht nur ältere Hunde, sondern auch junge, die nicht schnell genug sind.
Nun wirft das Filmmaterial, das 3rd Degree erhalten hat, Fragen auf, nicht nur zu dem Gelände, wo es aufgenommen wurde, sondern zur gesamten Industrie.
Letztes Jahr untersuchte 3rd Degree die Greyhound- Rennindustrie, die unter dem wachsenden Druck von Tierschützern steht, die die Schließung der Industrie fordern. Sehen Sie hier den Originalbericht: Let Me Entertain You

Der Neuseeländische Greyhound- Rennverband, Greyhound Racing NZ, nahm die aufgeworfenen Fragen ernst genug, um einen Bericht über die Lage der Greyhounds für $200.000 in Auftrag zu geben.
Dieser Bericht wurde gerade fertig gestellt und der Geschäftsführer des Rennverbandes, Jim Leach, wollte uns eine detaillierte Darstellung der Erkenntnisse geben, inklusive der notwendigen Maßnahmen um die Lage zu klären.

Trotzdem meinte er, dass es noch immer keine verlässlichen Daten darüber gibt, wie viele Greyhounds in der Industrie sterben.
"Die Zahlen gibt es einfach nicht und das ist ein Problem des Systems, das wir etabliert haben.“

Der unabhängige Bericht weist nach, dass 35% der gezüchteten Greyhounds es erst gar nicht auf die Rennbahnen schaffen und 77 % der Trainer geben zu, dass sie auch gesunde Hunde euthanasiert haben.
"Jemand muss diesen Prozess managen und wir können es uns nicht erlauben, ihn im freien Fall zu belassen", sagt Leach. "Wir müssen zum Wohle aller Beteiligten in der Industrie eine Lösung finden."
Im Jahre 2012 sprach 3rd Degree mit Leach über die Gerüchte des Vorhandenseins von Abfallgruben. Damals sagte er, dass er über die Behauptungen besorgt sei, er allerdings Beweise verlangen würde. Nun, da 3rd Degree in der Lage ist, ihm die Beweise vorzulegen, ist er schockiert.
"Wir verzeihen es niemandem, der sich so verhält", sagt Leach.
"Ich denke, dass dies vollkommen inakzeptabel ist, und dass wir mit Sicherheit Leute, die sich so verhalten, besonders genau beobachten werden. Wenn es sich um lizenzierte Greyhound Trainer oder lizenzierte Halter handelt, denke ich, dass sie – wenn wir sie kriegen – ihre Karriere beenden werden."

Was Leach nicht verstehen wollte ist, dass der Film auf dem Gelände von Phil Green, dem Vorsitzenden des Komitees des neuseeländischen Greyhound- Rennverbandes, der sich um das Wohlergehen der Greyhounds kümmert, gedreht wurde.
"Ich kann ihnen versichern, dass wir dies sehr genau untersuchen werden”, sagte Leach.

Zusammen mit dem Filmmaterial erhielt 3rd Degree vom selben Gelände den abgetrennten Schädel eines Hundes. Der Schädel wurde der Tierärztin Jody Burchall zur Analyse gebracht. Sie sollte das Alter des Hundes bei seinem Tod herausfinden. Es geht darum, dass nicht nur Hunde nach dem Ende ihrer “Rennkarriere” entsorgt werden, sondern dass lt. einem industrieeigenen Bericht, es ein Drittel der Hunde erst gar nicht bis auf die Rennbahn schafft.
"Es war bestimmt ein junger Hund, ich würde sagen, jünger als 2 Jahre”, sagt Burchall. "Aber es ist unmöglich das Alter genau zu bestimmen."
Es kann eine ganze Reihe von Gründen geben, warum dieser bestimmte Hund so jung sterben musste – aber aufgrund des Zustandes der Hunde kann man hierzu kaum etwas sagen, dies gilt auch für das Alter und die Todesart.

Aber die Geisteshaltung hinter diesen Aktionen ist für Aaron Cross, den Sprecher von Greyhound Protection League, offensichtlich.
"Sie springt allen, die diese Tiere lieben, gut behandeln und Respekt für sie verlangen, ins Gesicht", sagt er.
"Wir wissen nichts über die Umstände unter denen die Hunde gestorben sind, aber ich denke, dass es eine Frage des Werts ist und nicht des Rechtes. Es ist das Maß, in dem es getan wurde. Dies ist keine einmalige Tat. So geht es in der gesamten Greyhound- Rennindustrie zu. Laut dem Bericht gibt es pro Jahr 1.000 Hunde, die nirgendwo registriert werden und einfach verschwinden."
Cross sagt, dass die Entdeckung auf Greens Gelände ein noch größeres Problem der Rennindustrie offen legt.

"Er ist ein Mitglied des Vorstandes von GRNZ, er ist der Präsident des Auckland Racing Club, er ist Vorsitzender des Tierschutzkomitees, er ist Aufseher für das richtige Chippen und Benennen der Hunde, er ist auch Mitglied des Vorstandes von „Greyhounds as Pets“ (zur Vermittlung von Greyhound in Familien). Er ist quasi die verkörperte Ausführung der Rennindustrie selbst. Und so gehen sie vor."
3rd Degree aber versuchte das wahre Gesicht von Green herauszufinden; dem respektierten Pfeiler der Industrie, auf dessen Gelände der Film gedreht wurde. Wenn dem so ist, warum macht er dann so etwas mit seinen Hunden?

Als 3rd Degree das Gelände von Green erneut besuchte, war ihm geraten worden, nichts zu sagen, aber unter Umständen einem Interview zuzustimmen.
Einer seiner Lieblingsgreyhounds ist der ausgemusterte Rennhund mit Namen Andy, den er, wie er sagt, behalten hat, weil er sich nicht zur Vermittlung als Haustier eignete.
Aber es sind die anderen Hunde, die nicht so glücklich sind wie Andy. Dies ist die Krux des Problems, dem sich die gesamte Industrie gegenüber sieht. Als Ergebnis aus dem Film, der auf Greens Gelände gedreht wurde, ist aus ihm ein gebrochener Mann geworden.

"Was ich tue ist eine Frage der Wirtschaftlichkeit“, sagt er. "Ich habe den Tierarzt kommen lassen. Der hat die Hunde eingeschläfert. Ich habe sie solange festgehalten, bis sie tot waren. Dann habe ich sie unter einem Laken zu meiner Verbrennungsgrube transportiert und sie angezündet. Das Wetter war feucht, oder eher nass, so dass das Feuer nicht so richtig brannte. Das Ergebnis sehen sie hier. Es sieht so aus, als ob ich keinen Respekt hätte, dabei habe ich großen Respekt für diese Hunde."
Während die Untersuchung läuft, ist Green abgetreten, aber sollte die Untersuchung nicht über ihn hinausgehen? Wie viele andere in der Industrie verfahren gleich oder sogar schlimmer?

Er sagt, dass viele Besitzer die Tierarztrechnungen nicht bezahlen wollen und deshalb fragen sie ihn, die Hunde stattdessen einfach zu erschießen. Während eine Kugel nur 50 Cent kostet, sagt er, hätten die Hunde einen humaneren Tod für $45 verdient.

"Ich glaube, dass die Hunde einen würdigen Tod verdient haben", sagt er. "Ich denke, dass sie auf die humanste Art und Weise getötet werden sollten."
Trotzdem beseitigt Green die Hundeleichen selbst, denn würde der Tierarzt dies übernehmen, würde es doppelt so teuer werden.
Er ist allerdings nicht der einzige, der sich der Hunde auf diese Weise entledigt - 3rd Degree hat Beweise gesehen, wonach es eine ganze Menge Trainer gibt, die solche Abfallgruben auf ihrem Gelände haben. Aber Green muss nun als Sündenbock für dieses Problem herhalten.

"Sie haben den Film bekommen und er wird angesehen werden und die Menschen werden ein besonderes Augenmerk darauf haben und die Öffentlichkeit wird es als schrecklich erklären", sagt er.
Greyhound Racing NZ fand es auch entsetzlich – trotz der Andeutungen, dass diese Praxis in der Industrie üblich ist. 3rd Degree hat auch mit vielen Trainern gesprochen die andere gerne verpfeifen, die genau das gleiche tun.

Aber da nun Beweise vorliegen, überprüft Greyhound Racing NZ erneut den Tierschutzcode, diesmal im Bezug auf die Beseitigung der Hunde.
Was geschieht nun? Der Sport selbst argumentiert, dass man bereits auf dem Weg ist, das Problem selbst zu lösen, und zwar mit dem Versprechen, dass es in erster Linie weniger Hunde geben soll. Das bedeutet, dass weniger Tiere getötet werden und, wenn Greyhounds ihrem Ende entgegen gehen, soll dies würdevoller geschehen.

"Es ist klar, dass wir dem Wohlergehen der Hunde unsere oberste Priorität einräumen", sagt Leach.
"Sie sind unsere Helden, folglich müssen wir uns besser um sie kümmern."


Hier gibt es mehr Informationen: http://www.3news.co.nz/Shocking-new-greyhound-revelations/tabid/1771/articleID/321231/Default.aspx#ixzz2kWmwEGwy



Quelle: http://www.3news.co.nz/Shocking-new-greyhound-revelations/tabid/1771/articleID/321231/Default.aspx#.UoNvHc8wfDf
Übersetzung: Hey W.



Anmerkung zur Übersetzung:
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